Das Pferderecht ist Teil des Zivilrechts und erstreckt sich speziell über die Bereiche des Kaufrechts, Haftungsrechts und Pachtrechts. Es umfasst

• Pferdekaufverträge, Berittverträge, Arbeitsverträge, Pachtverträge und Pferdeeinstellungsverträge
• Kaufpreis- und Sachmängelrecht beim Pferdekaufverträge
• Haftung des Pferdehalters, des Reitlehrers, des Reitanlagenbetreibers, des Tierarztes und des Hufschmiedes.

Am 01.01.2002 ist das Schuldrechtmodernisierungsgesetz in kraft getreten. Dieses gibt auch beim Pferdekauf allgemeine kaufrechtliche Bestimmungen vor. Besondere Beachtung beim Pferdekauf liegt bei Formulierung und Auslegung von Beschaffenheitsvereinbarungen, Möglichkeiten der Nacherfüllung, Auktionskauf und Beweislastverteilung.

Die Tierhalterhaftung ergibt sich aus § 833 BGB und beinhaltet die Haftung des Pferdehalters für, aufgrund der Gefährlichkeit des Tieres, entstandene Schäden. Ein Haftungsausschluss kann sich unter Umständen durch „Handeln auf eigene Gefahr“ ergeben. Das tritt zum Beispiel ein, wenn sich eine Person bewusst in die Gefahrenzone des Pferdes begibt und daraufhin zu Schaden kommt.

Der Pferdepensionsvertrag oder auch Einstellungsvertrag unterliegt einer schwierigen rechtlichen Beurteilung. Er ist ein typengemischter Vertrag, welcher sich aus verschiedenen gesetzlich geregelten Vertragstypen zusammensetzt. Dadurch ergeben sich bei rechtlichen Beurteilungen verschiedene Besonderheiten, wenn schriftliche Vereinbarungen fehlen. Ein besonderes Augenmerk sollte hierbei auf die Kündigungsfrist und die Haftung des Stallbetreibers für Schäden am Pferd gelegt werden, um unnötige Streitereien zu vermeiden. Da für die Kündigungsfrist noch immer keine einheitliche Rechtsprechung vorliegt, ist in diesem Punkt zu einer ausdrücklichen Vereinbarung zu raten.