Abfindungen sind außerordentliche Einkünfte, welche über mehrere Jahre erwirtschaftet wurden, aber nur in einem Jahr besteuert werden. Das hätte zur Folge, dass die Steuerbelastung durch die Steuerprogression für den Arbeitnehmer sehr groß wäre. Zur Verringerung dieser Belastung greift § 34 EStG mit der Fünftelregelung. Zunächst wird die Versteuerung von Abfindungen durch den Arbeitgeber berechnet. Die sich daraus ergebende Lohnsteuer wird dann an das Finanzamt abgeführt. Die endgültige Steuer auf die Abfindung wird erst bei Durchführung der Steuerveranlagung berechnet.

Trotz fehlendem gesetzlichen Anspruch auf eine Abfindung kann unter bestimmten Bedingungen ein Rechtsanspruch auf Abfindung bestehen. Dem Arbeitgeber ist nach § 1a Kündigungsschutzgesetz die Möglichkeit gegeben, einen Vorschlag über eine Abfindung zu machen, wobei dieser generell freiwillig ist. Nach dem Gesetz steht dem Arbeitnehmer ein halbes Bruttogehalt pro Beschäftigungsjahr zu. §§ 9, 10 KschG gibt dem Arbeitsgericht die Möglichkeit, ein Arbeitsverhältnis trotz unwirksamer Kündigung aufzulösen, wenn die Fortführung des Arbeitsverhältnisses als unzumutbar eingestuft wird.

Ein Abfindungsrechner benötigt folgende Daten, um die Höhe der Steuerabzüge bei normaler Besteuerung bzw. bei der Fünftelregelung zu berechnen, wobei Lohnsteuer, Kirchensteuer und Solidaritätszuschlag von der Bruttoabfindungssumme abgezogen werden:

• das Jahr, in welcher die Abfindung gezahlt wird
• den Abfindungsbetrag
• das Gehalt im Besteuerungsjahr
• die Lohnsteuerklasse
• das Bundesland
• die Kirchensteuerpflicht
• der Freibetrag auf der Lohnsteuerkarte.