Das Mobbing gilt als besondere Form der Aggression, bei der das Opfer permanent und systematisch den aggressiven Handlungen eines Täters oder auch mehrerer Täter ausgesetzt ist. Diese Handlungen geschehen in regelmäßigen Abständen mindestens einmal wöchentlich über einen bestimmten Zeitraum, mindestens ein halbes Jahr lang. Im Arbeitsrecht gilt als Mobbing der sogenannte Psychoterror mit dem Ziel, den betroffenen Arbeitnehmer aus dem Betrieb „hinaus zu ekeln“.

Mit dem Mobbing werden die betroffenen Personen schikaniert, gequält und psychisch verletzt, beispielsweise beim Mobbing am Arbeitsplatz, in der Schule, im Sportverein, im Altersheim, im Gefängnis und auch im Internet (Cyber-Mobbing), wobei falsche Tatsachen verbreitet werden, sinnlose Arbeitsaufgaben zugewiesen, Gewalt angedroht, sozial isoliert und an der Arbeit ständig kritisiert wird. In der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts hat sich der Begriff „Mobbing“ aus dem Englischen als Ableitung des Vers „mob“ in Deutschland eingebürgert, was soviel bedeutet wie „belästigen, anpöbeln“.

Das Mobbing am Arbeitsplatz wird unterschieden in jenes, welches von Vorgesetzten ausgeht und jenem, welches von Mitarbeitern betrieben wird. 40% der in Deutschland vorkommenden Fälle wird von ranghöheren Personen ausgeübt. Hinzu kommen noch 10%, in denen Chef und Mitarbeiter gemeinsam mobben. Im Unterschied dazu werden in nur 2% Vorgesetzte von ihren Untergebenen gemobbt. Bei mehr als 20% aller Mobbingfälle wird ein Arbeitnehmer von seinen ihm gleichgestellten Kollegen terrorisiert. Die gleiche Anzahl an Betroffenen gibt ganze Gruppen von Arbeitskollegen an, die dem gemeinsamen Mobbing nachgehen. Geschätzt werden in Deutschland derzeit etwa 1.000.000 Erwerbstätige gemobbt.

Das Mobbing wirkt sich negativ auf die Gesundheit und auch auf die berufliche und private Lebenssituation des Betroffenen aus, negative Gefühle und große Verunsicherungen sind die Folge. Das wirkt sich auch auf auf ihr Arbeits- und Leistungsverhalten aus.

Folgende Auswirkungen auf ihr Arbeitsverhalten geben Betroffene an:

• großes Misstrauen
• Nervosität
• sozialen Rückzug
• Gefühle der Ohnmacht
• Leistungs- und Denkblockaden
• Selbstzweifel
• Angstzustände
• Konzentrationsprobleme

Für den Betroffenen kann es beruflich schlimmstenfalls zu Kündigung, Versetzung bis hin zur Erwerbsunfähigkeit kommen. Mittlerweile gelten als Folgen eines Mobbings auch posttraumatische Belastungsstörungen. Auch im privaten Bereich des Betroffenen wirkt sich Mobbing negativ aus.

So kommt es in vielen Fällen beispielsweise zu:

• Unausgeglichenheit
• sozialer Isolation
• finanziellen Problemen
• Antriebslosigkeit
• Streit in Familie und Partnerschaft
• Aggressivität und
• Depressionen

Aufgrund der, durch das Mobbing hervorgerufenen, Erkrankungen der Betroffenen und den daraus hervorgehenden Heilbehandlungen, Rehabilitationskuren oder sogar Dauerarbeitslosigkeit, Erwerbsunfähigkeit und Frühverrentung erreichen Schätzungen zufolge die finanziellen Schäden für die Wirtschaft einen zweistelligen Milliardenbereich.